„Fern-Treffen“ zu einem Exerzitien-Wochenende für die Investitur

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Valencia Yvonne Camp

Valencia Camp, Statthalterin für Middle Atlantic, USA, berichtet über die geistliche Erfahrung, die sie in ihrer Statthalterei gemacht hat. Ihre Geschichte ist für alle Mitglieder des Ordens interessant, weil sie veranschaulicht, wie sich die Ritter und Damen überall auf der Welt nicht von der Pandemie geschlagen geben, sondern einander durch das Gebet nahe bleiben und weiterhin im Mystischen Leib Christi vereint sind.

 

Die Statthalterei Middle Atlantic, USA, feierte 2019 das 25-jährige Jubiläum ihres ersten Investitur-Wochenendes. Ihre Gründung und Einsetzung wurde 1993 gebilligt, und die Diözesen der Statthaltereien Eastern und Southeastern wurden abgetreten, um die Statthalterei Middle Atlantic zu bilden. Aus Anlass des Gedenkens an unser 25-jähriges Bestehen als Statthalterei erlebten wir den Segen, an den Ort unseres ersten Investiturwochenendes zurückkehren zu können, wo die Feierlichkeiten 1994 in der Basilika des Nationalwallfahrtsortes der Unbefleckten Empfängnis in Washington stattfanden. 2020 hingegen war ein ziemlicher Schock: Die für das Investiturwochenende geplanten Aktivitäten wurden wegen Covid-19 abgesagt. Anstatt den Schwung innerhalb der Statthalterei zu verlieren, betrachteten die Verantwortlichen diesen Moment als Chance. Obwohl wir uns nicht physisch treffen konnten, war es uns möglich, während dieses Wochenendes durch Gebet und geistliche Exerzitien auf eine einzigartige und besondere Weise persönlich anwesend zu sein.

Die Statthalterei Middle Atlantic führte 2018 einen Zyklus zur geistlichen Besinnung ein. Um die Spiritualität der Statthalterei zu fördern, werden das ganze Jahr über geistliche Betrachtungen zu Feierlichkeiten, großen Festen und Feiertagen verschickt. Die geistlichen Betrachtungen werden über die Internetplattform ‘Constant Contact’ und per Post an die Ritter und Damen der ganzen Statthalterei gesandt, und sind auch über unsere Website zugänglich. Die Betrachtungen bieten den Rittern und Damen die Möglichkeit, sich in ihren geschäftigen Tagen einen ruhigen Moment zu nehmen und in Gebet und in der Betrachtung alle Tage und zu allen Jahreszeiten vereint zu sein. Es ist auch eine Gelegenheit für uns Seelsorger, uns aktiver am Leben der Statthalterei zu beteiligen.

Außerdem werden seit 2018 wieder Bücher während und nach unseren Investitur- Wochenenden verteilt. Im Jahr 2018 haben wir die Bücher „Advent mit den Heiligen“ und „Fastenzeit mit den Heiligen“ verteilt, und im Jahr 2019 „Die Pfarrei als Schule des Gebets: Grundlagen der Neuevangelisierung“. Diese Bücher ermöglichen die Betrachtung und das persönliche Wachstum.

Die Statthalterei hat auf diesen beiden Initiativen aufgebaut, um die Gefahr der Isolation im Zusammenhang mit der COVID zu überwinden. Auch wenn wir uns nicht physisch versammeln können, gibt es keine Hindernisse für geistige Versammlungen! Um den Geist des Investiturwochenendes zu bewahren, die Einheit zu fördern und um die Befreiung von dieser Pandemie zu beten, veranstaltete die Statthalterei ein „Exerzitien-Wochenende zur Investitur - eine Gelegenheit für strukturiertes persönliches Gebet“ genau an dem Wochenende, an dem unsere Investitur stattfinden sollte, am 23. und 24. Oktober 2020. Für dieses „Exerzitien-Investitur- Wochenende“ wurden die Ritter und Damen gebeten, sich an diesen beiden Tagen zu bestimmten Zeiten im Gebet und in der geistlichen Reflexion zu vereinen. Das Thema war „Vater der Barmherzigkeit und Gott des Trostes“, in Anlehnung an die zweite Enzyklika von Papst Johannes Paul II. „Dives in misericordia“, die vor genau vierzig Jahren (30. November 1980) veröffentlicht wurde. Das Programm mit Zeitplan, Gebeten und Betrachtungen, einem Einladungsschreiben und praktischen Details sowie einem Gebetsbildchen zu diesem Anlass wurden den Rittern und Damen im Voraus zugeschickt, um sie zur Teilnahme zu ermuntern.

In der Bequemlichkeit und Sicherheit ihrer Häuser konnten die Ritter und Damen (zusammen mit ihren Familien und Freunden) dem Programm folgen, das Zeiten für das Gebet und für das Lesen der Betrachtungen beinhaltete. Zu den vorgesehenen Zeiten trafen sich unsere Mitglieder aus zwölf Diözesen, zwölf Staaten und zwei Zeitzonen. Diese verbindenden Zeiten des Gebets und der Reflexion erlaubten den Rittern und Damen, ihre Gebete individuell und doch gemeinsam zu teilen. Es war wie ein Investitur-Wochenende, aber mit einem wichtigen Unterschied: Alle Ritter und Damen der Statthalterei hatten die Möglichkeit, daran „teilzunehmen“, einschließlich derer, die aus Alters-, Gesundheits- oder anderen Gründen nicht an einem Investitur-Wochenende teilnehmen können.

Die in diesen Tagen angebotenen zwölf geistlichen Betrachtungen wurden von Seelsorgern aus den verschiedenen Diözesen der Statthalterei vorgestellt. Jeden Tag gab es auch ein Morgen- und Abendgebet sowie das Rosenkranz-Gebet und den Rosenkranz der göttlichen Barmherzigkeit. Das Programm erlaubte uns, je nach den Gesundheitsschutzrichtlinien der jeweiligen Gerichtsbarkeit an der Mittagsmesse teilzunehmen, der das Angelus vorausging.

Anstatt uns wegen der Pandemie geschlagen zu geben, konnten wir dank dieser Investitur-Exerzitien einander im Gebet auf unerwartete Weise nahe sein und gemeinsam dem geistlichen Weg der Barmherzigkeit folgen.

 

Valencia Camp

Statthalterin für Middle Atlantic, USA

 

(Frühjahr 2021)