Im Hinblick auf das Fest Unserer Lieben Frau von Palästina, Patronin des Ordens

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Das Fest Unserer Lieben Frau von Palästina fällt in den Monat des Rosenkranzes, jenes Gebets, das uns zu Gott zurückführt und uns unablässig einlädt, unseren Blick zu heben und dem Blick Marias zu begegnen, der auf die Menschen blickt. Maria wacht weiterhin über diese Kirche, deren Mutter und erste Erwählte sie wurde. Denn Jesus hat sie vom Kreuz herab Johannes anvertraut, und dieser hat sie in die entstehende Kirche geführt, die für immer ihre neue Familie geworden ist.

Ihre Anwesenheit beruhigte die Seelen der Frauen und der Jünger, die durch die Ereignisse erschüttert und durch das Geheimnis des Todes und der Auferstehung des Herrn verwirrt waren. Die voll der Gnade und des Glaubens ist, nahm diese vielen Kinder unter ihren Schutz, sie half ihnen, Gott wieder ganz zu vertrauen, und bereitete sie auf die Weihe an den Heiligen Geist vor.

Das Gebet wird zur geistlichen Übung der apostolischen Gemeinschaft.

Im Mittelpunkt der zweitausendjährigen Kirchengeschichte steht Maria als Pilgerin, die mit den Männern und Frauen aller Zeiten unterwegs ist und sie anfleht, Christus zu lieben: „Unsere Liebe Frau die Pilgerin“, einfach und groß in ihrer Würde als „Mutter und Tochter ihres Sohnes“ (Dante). Fast ohne zu sprechen flüstert sie denen zu, die sie danach fragen: „Ich komme aus Nazareth!“

In Palästina hat Maria ihre ununterbrochene Pilgerreise begonnen: Eine Begleitung der Menschheit, die für uns von unzähligen Begegnungen gekennzeichnet ist, deren Spuren wir in vielen Marienheiligtümern finden.

Der Rosenkranz ist jenes Gebet, das unser flehendes Bitten symbolisiert, unser ständiges, eher eintöniges Murmeln, mit dem wir Maria bitten, für uns Sünder zu beten.

Mit Blick auf unsere menschlichen Beschäftigungen, auf die Kriege, die die Erde mit Blut tränken, auf die Gewalt und den endlosen Hass, auf die Gleichgültigkeit und all die Armut bringt Maria uns den Trost der göttlichen Barmherzigkeit: Vater, bittet sie nach dem Vorbild Jesu am Kreuz, vergib ihnen!

In diesem marianischen Monat, der für uns mit dem Fest Unserer Lieben Frau von Palästina endet, bitten wir jeden Ritter und jede Dame vom Heiligen Grab zu Jerusalem, es möge ihnen beim Rosenkranz-Gebet besonders am Herzen liegen, Maria zu bitten, einen Prozess des Friedens und der Versöhnung im Land Jesu, in dieser unruhigen Welt und in den Familien einzuleiten, die durch diese weltweite Pandemie gespalten und geprüft werden.

 

Fernando Kardinal Filoni

 

(Oktober 2021)